ca. 49 km

Am Abend zuvor hatte es noch lange und stark geregnet, heute herrscht eitel Sonnenschein. Als erstes passiere ich in Nicholson das berühmte Bahnviadukt aus Holz, auf dem der Rail-Trail entlangführt. Dann wird es über 25 km sehr hügelig mit häufigen starken, teilweise auch längeren Anstiegen. Nicht weit von Nicholson hat man bereits einen schönen Blick hinüber zu den Lakes und auf mehrere Flüsse, die zu den Lakes führen und schiffbar sind. Am Anfang von Lakes Entrance, noch vor dem eigentlichen Ort, befindet sich ein sehr schöner Lookout über die Lakes, das Meer und den Entrance, der zu dieser Zeit gerade vom Sand freigeschaufelt wird. Auf dem Weg hinunter zum Ort passiert man mehrere weitere Aussichtspunkte, bevor es über eine Brücke direkt in den Ort geht. Hier herrscht nicht so viel Betrieb wie ich es befürchtet hatte. Ein Radweg führt direkt entlang des Wassers, das durch eine Landzunge vom Meer abgeschnitten wird, wie überall in den Lakes. Man kommt über eine Brücke auch hinüber auf diese Landzunge.

Am Ortsausgang führt der Princes Highway bergauf, ich aber biege rechts ab in Richtung Camp (eines von vielen) und Golfplatz. Dort sehe ich auch den Hinweis, dass ich weiter fahren kann. Parallel zur Kläranlage führt ein kleiner Weg durch den Bush, biegt am Ende nach links und führt wieder auf eine geteerte Straße. Von hier geht es steil bergauf zum Ort Bunga und von dort weiter zum A1. Am Abzweig finde ich zwar keinen Hinweis auf den Highway, aber er muss es sein wegen der vielen Trucks. Es geht weiter wie vor Lakes Entrance: starkes up&down. Nach zwei Anstiegen führt die Straße in einen Wald, wunderschön zu fahren, viel Schatten, die Steigungen lassen nach, auf einem kleinen Stück, ca. 500 Meter, hat man sogar Deutschland-Asphalt. Das ist Genussradeln.

Hier ist der Wald mit Eukalyptusriesen durchsetzt, in deren schattigem Unterholz Baumfarne a la Neuseeland wachsen. Letztere gehören ab hier tatsächlich zum Landschaftsbild. Dann kommt eine lange Abfahrt zum Toorloo Arm, und genau so geht es wieder bergauf. Der Wald bleibt, es gibt viel Schatten, schön zu fahren, das up und down lässt nun endgültig nach. Nowa Nowa aber ist nirgends ausgeschildert, nach Orbost sind es noch 39 km. Dann folgt eine ewig lange Abfahrt, an deren Ende man tatsächlich Nowa Nowa erreicht. Es gibt gleich zwei Camps im Ort, das erste vorne rechts habe ich glatt übersehen. Hinten links im Caravan Park gibt es auch Platz für Zelte und es kostet nicht viel. Der Platz ist sehr klein und idyllisch, die Sanitäranlagen aber sind schlecht, das braune Toilettenwasser kommt wohl aus abgestandenen Brauchwassertanks. Ansonsten ist es ein schöner kleiner Ort. Das Wetter war nicht ganz so heiss, da Wolken aufzogen, aber es gab viele Mücken wegen der Wetlands in der Umgebung.

Camping Nowa Nowa auf OpenStreetMap

Nicholson - Lakes Entrance - Nowa Nowa