ca. 130 km

Nach der Radelpause brach ich am übernächsten Tag gestärkt nach Kaikoura auf. Dies war der eigentliche Grund, warum es mich an die Ostküste zog. Gletscher und Regen kenne ich zur Genüge aus Europa, aber Wale hatte ich live bis dato noch nicht gesehen. Dazu mussten aber erst einmal 130 km an Land zurückgelegt werden.

Bald nach der Ausfahrt aus Blenheim hat man die grösste Steigung des Tages zu meistern. Während die Bahnlinie den Redwood Pass in einem grossen Bogen umfährt, geht die Straße direkt hinauf. Von hier war gut zu sehen, wie trocken und ausgedörrt die Landschaft zu dieser Zeit war (siehe Bild). Auf der Abfahrt über Seddon und Ward hat man dann einen wunderschönen Blick über die Küste und die bald in der Ferne sichtbare Kaikoura Range.

Nun fährt man hauptsächlich direkt an der Küste entlang, unterbrochen von einigen Bögen landeinwärts. Die Berge werden immer höher, die Kaikoura Range ist ein beeindruckender Gebirgszug entlang der Ostküste. Straße und Bahnlinie schlängeln sich auf dem teils schmalen Streifen zwischen Meer und Bergen entlang. Auf den Felsen im Meer liegen die Robben faul in der Sonne. Sie sind hier scheu, wenn man sich ihnen nähert, verschwinden sie im Meer.

Die Route zog sich zwar in die Länge, aber es war ein sehr schöner Tag auf dem Rad. Nach einer längeren Pause am Nachmittag genoss ich es sehr, in den sonnigen Abend hineinzufahren. In Kaikoura angekommen, war es immer noch warm. Auch der Ort zieht sich in die Länge, ich hatte schon Bedenken, am Campingplatz vorbeigefahren zu sein. Dies stellte sich aber als unbegründet heraus. Ich drehte zum ersten Camp ab und bekam problemlos einen Platz, obwohl es ziemlich voll war. Es gibt wenig Schatten auf diesem Platz im Norden der Stadt. Dennoch quartierte ich mich gleich für 2 Nächte ein, denn der nächste Tag war exklusiv für Whale watching reserviert.

Auf das Whale watching war ich von allem am meisten gespannt. Es ist teuer, immerhin bekommt man in der Hochsaison ein Ticket zum gleichen Tag. Die Tourveranstalter scheinen gut zu verdienen, die Boote sahen alle ziemlich neu aus und waren mit schnellen Jet-Motoren ausgestattet. Auf einem der grossen Boote legte ich ab, erst einmal ging es in vollem Tempo für etwa eine halbe Stunde auf den Ozean hinaus. Als die Sonare einen Wal registrierten, bremste das Boot ab und tuckerte langsam durch das Wasser, bis schliesslich die erste Fontäne zu sehen war.

Es handelte sich um einen "Sperm whale", zu deutsch Pottwal. Die Guides kennen die Wale sogar mit Namen. Das Boot hielt sich in respektvollem Abstand und benutzte den Motor nur, um die Position zu halten. Allerdings waren wir bald nicht mehr die einzigen hier draussen. Der Wal aber füllte geduldig seine Lungen und liess sich darin nicht beirren. Wir wurden schliesslich auf das bevorstehende Abtauchen hingewiesen, und dies war wirklich wie ein Moment aus dem Bilderbuch. Die Schwanzflosse winkte Bye Bye, die Fotoapparate klickten, und weg war er. Was mag er sich wohl über die Leute denken?

Fortsetzung Whale watching

Campingplätze Kaikoura auf OpenStreetMap

Blenheim - Kaikoura - Whale Watching