ca. 76 km

Am nächsten Vormittag starteten wir bei schönem Wetter in Harihari, das Ziel dieser Etappe war die erste größere Stadt an der Westküste, Hokitika. Die Straße zieht zunächst nach Osten bis über den großen Wanganui River und biegt dann nach Norden ab. Zwischen der Bergkette mit vielen namenlosen Gipfeln und dem Flußtal führt die Strecke zum Lake Ianthe, an dessen Ufer man für etwa einen km entlangfährt. Der See ist im Norden von einer terrassenförmigen Anhöhe umgeben, so dass wir uns auf gut 100 m Höhe über einen kleinen Sattel hinüber zum Waitaha River kurbeln mussten. Nach der Durchquerung von einigen kleineren Hügeln kommt man sofort zum Kakapotahi River und nähert sich danach dem kleinen Ort Fergusons, der nur aus weit verstreuten Farmen besteht.

Ansonsten verlief diese Etappe ohne besondere Vorkommnisse. Viele Radler hatten uns die West Coast in den schillerndsten Farben als schönste Route Neuseelands beschrieben. Nun, es war ganz nett hier, solange es nicht regnete, aber es gibt in Neuseeland wahrlich schönere Strecken. Man sollte also seine Erwartungen nicht so hoch schrauben, um nicht enttäuscht zu werden. Wir fuhren weiter und kamen nach Überquerung des Mikonui River zum ersten mal seit langem wieder in Sichtweite des Meeres. Danach biegt der Streckenverlauf wieder leicht ins Inland um, und im nächsten Ort Ross legten wir erst einmal eine Pause ein. Es war ein schöner warmer Tag an der West Coast. In Ross war nicht viel los, lange hielt es uns dort nicht, und wir brachen zum letzten Abschnitt des Tages auf.

Zunächst überquerten wir den Totara River, bei Ruatapu / Lake Mahinapua waren wir wieder an der Küste und blieben auf der meist schnurgeraden Strecke bis zum Golfplatz Takutai dort. Die vielen Schilder am Fahrbahnrand kündigten bereits Hokitika an, wir mussten nur noch den großen Hokitika River überqueren. Wir suchten uns zuerst einen schönen Platz zum Campen. Der Hokitika Holiday Park ist an der Ecke Stafford Street / Livingstone Street gelegen, nahe des Hokitika River, aber landeinwärts. Danach erkundeten wir die Stadt und organisierten unsere Verpflegung.

Da wir unserem Zeitplan voraus eilten und nur noch bis Greymouth radeln mussten, legten wir am nächsten Tag eine Pause ein. Diesen verbrachten wir südlich des Hokitika River beim angeleiteten Goldwaschen. Den reichen Goldfunden verdankte Hokitika seinen frühen Aufstieg und seine Blüte schon im 19. Jahrhundert. Wir fanden tatsächlich zwei winzig kleine Goldplättchen, aber der größte Fang war eindeutig ein Krebs, den wir aus dem angebuddelten Bach zogen. Wir entließen alle Schätze der Natur wieder in die Freiheit und ließen uns noch zeigen, wie das hier gefundene Gold früher einmal weiter verarbeitet wurde. Der schmerzende Rücken verschaffte uns einen Eindruck davon, wie hart diese Arbeit ist.

Campingplätze Hokitika auf OpenStreetMap (es gibt weitere)

Harihari - Hokitika