ca. 40 km

Weihnachten im Südseeparadies von Houhora Harbour, Radelpause, und was passiert? Es regnet. Das passte irgendwie nicht zum allgemeinen Ambiente. Aber nun ja, wir trugen es mit Fassung, ruhten uns gründlich aus, kochten ein schönes Essen auf dem Campingkocher und suchten den Himmel nach verheißungsvollen Zeichen ab. Und siehe da, gegen Mittag stoppte der Regen und verschwand dann sogar vollständig. Darauf hatten wir nur gewartet, wie die Schießhunde krochen wir aus dem Zelt, zückten die Kameras und los ging's auf Fotopirsch. In Neuseeland brauchten wir nie lange zu suchen, und an diesem schönen Ort schon gar nicht.

Zur Weihnachtszeit ist besonders das Northland ein wahrer Farbenrausch. Der Kontrast und die Mischung von knallroten feinfasrigen Pohutukawa-Blüten, türkisblauem Meerwasser, dunkelgrün bewaldeten Kalkfelsen und akkurat gemähtem saftig grünen Rasen ist einzigartig und lässt mich rätseln, warum die Gaugins und Renoirs dieser Welt sich nicht hierhin verirrten. Diese tropisch anmutende Farbenpracht in einem gemäßigt warmen Klima ist sehr einladend. Die Fotos können diesen Eindruck nur teilweise vermitteln. Die Gerüche der Blüten gehören genauso dazu wie die Geräusche, die von der artenreichen Vogelwelt geprägt sind. Dazu kommt der angenehm frische Wind, der selbst im wärmsten Sommer keine Schwüle aufkommen läßt.

Es war ähnlich wie in Maraetai, wir waren berauscht von den Eindrücken, Mutter Natur zog hier alle Register. So verging dieser Tag, bis es dunkel wurde und die Mücken kamen. Bevor sie uns ins Zelt trieben und wir Gute Nacht sagen mussten, legten wir aber noch einen kleinen Rundgang ein. Am nächsten Tag lag die letzte Radeletappe im Northland vor uns. Eine 40 km kurze Strecke ohne besondere Schwierigkeiten nach Kaitaia, von wo wir den Bus zurück nach Auckland nehmen wollten. Bei der Ankunft stellten wir fest, dass dieser nur 1x am Tag fuhr und schon lange weg war. So richteten wir uns darauf ein, den Boxing Day in Kaitaia zu verbringen und schlugen auf dem örtlichen Camp unser Zelt auf. Zu sehen gab es nicht viel in diesem Ort. Hauptattraktion war die grüne Wiese vor unserem Zelt, auf der wir uns ausbreiteten und den schönen sonnigen Tag genossen. Leider existiert dieser Campingplatz nicht mehr.

Houhora Harbour - Kaitaia